Das legale Spiel müsse attraktiv genug sein, um seinen Kanalisierungsauftrag gegenüber dem illegalen Angebot erfüllen zu können, forderte Georg Stecker, Vorstandssprecher des Dachverbands Die Deutsche Automatenwirtschaft, beim 6. Bundeskongress Glücksspielwesen.
„Das wirksamste Mittel gegen Illegalität ist ein ausreichendes und attraktives legales Angebot. Deshalb muss das legale Angebot gestärkt und gegen illegale Anbieter hart durchgegriffen werden“, so Stecker beim vom Behörden Spiegel organisierten – dieses Mal digitalen – Bundeskongress. Weiter führte er aus: „Das legale Spielangebot muss so attraktiv sein, das es von den Spielgästen auch genutzt wird, sonst kann es seine Kanalisierungswirkung nicht entfalten. Auch Rauchverbote oder Verbote von Speise- und Getränke-Abgaben treiben die Menschen in die Illegalität,“ erläuterte Stecker.
Mit Blick auf den Kanalisierungsauftrag, forderte Stecker die Stärkung der legalen Anbieter: „Für ein attraktives Angebot brauchen wir Rahmenbedingungen, die die legalen terrestrischen Angebote stärken. Die Erlaubnis, verschiedene legale Spielangebote unter einem Dach zu vereinen, ist zukunftsweisend. Warum sollte in legalen, ordentlichen Spielhallen mit einem Zugangssystem nicht auch ein Spielschein der staatlichen Lotterien verkauft werden?“, führte Stecker aus.
Eine besondere Rolle käme der Zertifizierung zu. Stecker: „Vollzugsbehörden in den Kommunen werden durch eine unabhängige Zertifizierung entlastet; sie sichert die Qualität einer Spielhalle, stärkt den Jugend- und Spielerschutz und macht die Qualität einer Spielhalle auch nach außen hin sichtbar.“
Auch die Qualifizierung zum Beruf des Automatenunternehmers durch einen Sachkundenachweis ist für Stecker eine zentrale Handlungsoption, um des illegalen Spiels Herr zu werden. Stecker: „Dadurch können Behörden die Spreu vom Weizen auf Anbieterseite trennen, was wir begrüßen. Der Sachkundenachweis wurde jüngst durch den Glücksspielstaatsvertrag und Umsetzungsgesetze in zahlreichen Ländern gestärkt“.
Neben Stecker nahmen auch Jürgen Trümper, Geschäftsführer Arbeitskreis gegen Spielsucht, und Christian Benzrath, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Langenfeld, an dem von Uwe Proll, Chefredakteur und Herausgeber des Behörden Spiegel, moderierten Kongress teil.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei games & business, dem diesjährigen Medienpartner des 6. Bundeskongresses zum Glücksspielwesen.