Das illegale Spiel an Geldspielautomaten wird immer problematischer. Einer Branchenschätzung zufolge gibt es im deutschen Markt momentan mindestens 40.000 illegale Geräte. Dadurch entgehen dem Staat enorme Steuereinnahmen.
Der Dachverband „Die Deutsche Automatenwirtschaft“ (DAW) geht davon aus, dass mindestens eine halbe Milliarde Euro zu wenig Vergnügungs- und Umsatzsteuer entrichtet wird. Die tatsächliche Summe dürfte sogar noch höher sein.

Durch illegales Spiel und verbotene Geräte gehen dem Staat jährlich große Steuereinnahmen verloren. Foto: BzGw/Rainer Sturm, pixelio.de
Der Sprecher des DAW-Vorstandes, Georg Stecker, meint diesbezüglich: „Um den Schwarzmarkt wirksam zu bekämpfen, braucht es zweierlei: einen gestärkten Vollzug und ein ausreichendes und attraktives legales Angebot. Nur dadurch kann der grassierende Schwarzmarkt eingedämmt und der Spieler- und Jugendschutz gestärkt werden.“ Vor rund einem Jahr ist der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten. Dieser sollte das illegale Spiel, vor allem im Online-Bereich, eindämmen. Hierzu sagt Stecker: „Mit dem Glücksspielstaatsvertrag wurde die Basis für eine zukunftsweisende zeitgemäße Regulierung gelegt, weil erstmalig der gesamte Glücksspielmarkt reguliert wird und den Ländern die Möglichkeit gegeben wurde, Qualitätskriterien bei der Regulierung des gewerblichen Geldspiels anzuwenden.“ Doch ein Jahr nach Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages müsse man für das gewerbliche Automatenspiel feststellen, dass der Schwarzmarkt gerade in den Ländern, in denen falsch reguliert wurde, ein erschreckendes Ausmaß angenommen habe und weiterhin wachse. „Hier sind die Länder gefragt, die im Glücksspielstaatsvertrag zu Grunde gelegten qualitativen Regulierungsinstrumente konsequent in ihren Landesgesetzen umzusetzen und auch dadurch das legale Angebot zu stärken“, fordert Stecker.