Der ZDF beschäftigte sich in seinem Format Bolzplatz mit der Thematik der Glückspielwerbung im deutschen Profifußball. Nachstehende Aussagen können den Inhalt grob skizzieren.
Sportwetten sind der Finanzriese des Profifußballs in Deutschland. Im letzten Jahr betrug der Umsatz der Branche 9,4 Milliarden Euro, mehr als das Doppelte des Umsatzes der 36 Lizenzvereine der ersten und zweiten Bundesliga im selben Jahr. Viele der großen Vereine, wie zum Beispiel FC Bayern München, Borussia Dortmund, der 1. FC Köln und FC St. Pauli usw. haben Werbeverträge mit einem der Glückspielanbieter geschlossen. Aber auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Verträge mit Wettanbietern. Die Verträge beinhalten dabei unter anderem Bandenwerbung, werbliche Nutzung von Logos sowie Social-Media-Einbindungen. Kurz gesagt sind Sportwetten im Profifußball durch Werbeverträge allgegenwärtig.
Dadurch sind die Wettanbieter offensichtlich gleich im engen Umfeld ihrer potenziellen Zielgruppen. Die Werbungen werden immer bunter, lauter und schriller gleichzeitig vermitteln sie auch, dass Sportwetten völlig normal sind und verharmlosen so nach Meinung von Experten das Glückspiel. Die Hinweise auf die Gefahr der Glückspielsucht werden immer unauffälliger. Das Fanbündnis „Unsere Kurve“ fordert von den Fußballverbänden und -vereinen daher schon länger „einen Verzicht von Kooperationen und Sponsoring-Verträgen mit Sportwettenanbietern“. Ein Grund dafür ist die hohe Zahl an Spielsüchtigen oder Personen mit problematischem Glückspielverhalten in Deutschland, die sich nach Angaben auf 430.000 belaufen soll.
In anderen Ländern ist die Werbung für Sportwetten anders geregelt. So ist zum Beispiel seit 2018 in Italien Werbung für Sportwetten im Fernsehen und Radio verboten und in England distanzieren sich einige der Vereine von Sportwetten in dem sie sich nicht mehr als Werbeplattform fungieren.
Den vollständigen Beitrag des ZDF finden sie unter:
Sportwetten im Fußball: Doppelmoral der Vereine und Verbände – ZDFheute