(SR). Im Jahrbuch Sucht 2023 sind falsche Zahlen zu den Umsätzen durch Sportwetten erschienen.
Die Fehler im erst vor Kurzem erschienen Jahrbuch Sucht 2023 finden sich bei den Jahresumsätzen für den Bereich Sportwetten. Hier hatte das Jahrbuch von einem Umsatz von 18,3 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr von 2021 gesprochen und im Vergleich zu den Zahlen des Vorjahres eine Umsatzsteigerung von 409,6 Prozent angegeben. Diese Umsätze greifen weit über die tatsächlichen Umsätze der Sportwettanbieter des Jahres hinaus, wie aus Zahlen des Deutschen Sportwettenverbandes hervorgeht. Mit 9,4 Milliarden Euro liegt der tatsächliche Umsatz nur knapp über der Hälfte des im Jahrbuch dargestellten Betrages und die Umsatzsteigerung bei 21 Prozent.
Die fälschliche Berechnung einer Umsatzsteigerung von über 400 Prozent kommt zusätzlich dadurch zustande, dass für das Jahr 2020 lediglich die Werte der letzten drei Monate des Vorjahres verwendet wurden. Dieser Fakt ist bei einer ersten Betrachtung der Tabelle aber nicht sofort ersichtlich.
Der Deutsche Sportwettenverband erhebt seit 2014 die Umsatzzahlen des Sportwettenmarktes in Deutschland und veröffentlicht diese auf seiner Website. Die Berechnung der Marktzahlen beruht auf den vom Bundesministerium der Finanzen detailliert veröffentlichten Steuereinnahmen durch die Sportwette. 5,3 Prozent eines jeden Wetteinsatzes muss an den Staat abgeführt werden. Auf diese Weise lässt sich transparent und für jeden nachvollziehbar der legale und steuerzahlende Sportwettenmarkt in Deutschland errechnen. Sie finden die Übersicht der Steuereinnahmen auf der Website des Bundesministeriums unter diesem Link.
Sobald eine korrigierte Version des Jahrbuches Sucht 2023 erscheint, informieren wir sie natürlich darüber.