(SR). Mit einer fantastischen Aussicht auf den Rheinkilometer 745 und darüber hinaus fand am 16. Mai 2023 zum ersten Mal der Düsseldorfer Gaming & Gambling Kongress statt. In drei thematischen Blöcken wurde erörtert, welche regulatorischen und rechtlichen Herausforderungen für die Glücksspielbranche anstehen und wie die Gamingbranche in diese hineinpasst. Prof. Dr. Thomas Dünchheim, Partner, Rechtsanwalt, Hogan Lovells International LLP, fasste die Ergebnisse des Kongresses so zusammen, dass die großen Schlachten in der Regulierung des terrestrischen Marktes geschlagen seien und der Online-Bereich in vielen Punkten die neue große Baustelle wird.
Ein Punkt, der sich bereits im ersten Block deutlich zeigte, als es um Glücksspielwerbung nach dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 ging. Von generellen Auslegungen nach Fragen des Werbeumfangs über die Feinheiten der modernen Werbung mit Influencern, Affiliates und Co. überall ist der Onlinebereich eine Baustelle. So ist zum Beispiel die Frage nach der Werbung über Influencer Verboten, da diese nach den Nebenbestimmungen nicht kontrollierbar sei. Dünchheim stellte nun aber die Frage in den Raum, was mit gescripteten Werbebeiträgen über Influencer sei, denn diese sind durchaus berechenbar.
Im zweiten Block ging es um die Regulierung der neuen Spielformen, die an vielen Stellen noch keine Erlaubnis im Glücksspielstaatsvertrag aufweisen oder schlicht weg noch nicht unter die Regulierung fallen. Wenn die Frage und Diskussion zum Thema aber irgendwann groß genug ist, wird auch hier nachreguliert werden. An einigen Stellen wird diese Aufnahme in den weißen Markt sogar gesucht und gewünscht. Bestes Beispiel sind hier die Wetten auf E-Sports, zu diesem Zweck engagieren sie sich auch für eine Anerkennung desselben als Sport, um den es im dritten Block des Kongresses ging.
Ebenfalls im dritten Block thematisiert wurden Lootboxen und andere Ingame Käufe. Sowie ein kurzer Einblick in die damit einhergehenden Veränderungen des Spieleverkaufes. Denn hier ist der physische Verkauf des Videospieles längst nicht mehr der große Erfolgsbringer. Hier sind es unter anderem gerade Lootboxen welche die Gewinne nach oben treiben und das in Deutschland unreguliert. Axel Weber, verantwortlich für Responsible Gaming bei WestLotto, sprach auf der Veranstaltung in diesem Zusammenhang noch einmal das Risiko für junge Menschen an, die bereits mit glückspielähnlichen Mechaniken in Berührung kommen. Genauere Details zur geführten Diskussion um das Thema Lootboxen finden sie, in einer Pressemitteilung WestLottos.
Die Baustellen im digitalen Bereich sind zahlreich und vielseitig, sodass sie die großen Themen der Glücksspielregulierung einnehmen. Daher ist davon auszugehen, dass die nächsten großen Regulierungsschlachten über diese Themen ausgetragen werden.