Im Rahmen der diese Woche in Köln (23.08.-28.08) stattfindenden Gamescom veröffentlichte der Branchenverband Bitkom die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema Gaming. Die Ergebnisse: Schluss mit Klischees bei Gaming. Diese sind ein potenzieller Einstieg in die digitale Welt.
Die erste große Botschaft war, dass der Anteil der Deutschen, die Videospiele spielen, im letzten Jahr erneut gestiegen ist, und zwar auf 54 Prozent. Dies gilt in fast allen Altersgruppen. Eine Ausnahme stellt die Gruppe der über 65-jährigen dar, wo die Zahlen stabil blieben (18 Prozent).
Der Großteil der Menschen spielt Videospiele, um Spaß zu haben und sich die Zeit zu vertreiben, aber auch andere Gründe finden sich in den Ergebnissen der Umfrage. „So nutzen zum Beispiel 48 Prozent der älteren Menschen Videospiele, um sich mental fitter zu halten“ sagte Olaf May, Präsidiumsmitglied bei Bitkom. Immerhin 28 Prozent der Menschen spielen Videospiele, um etwas zu lernen. Zudem sagen auch knapp 41 Prozent der Befragten, dass Games einen einfachen Einstieg in die digitale Welt ermöglichen.
Ebenfalls positiv ist die Entwicklung des Miteinander bei Videospielen. „Es ist Zeit, mit dem Klischee des einsamen Gamers aufzuräumen,“ führte Olaf May aus. Zwar spielten nach wie vor immer noch 97 Prozent der „Gamer“ auch allein zuhause. Jedoch spielen 67 Prozent von ihnen zuhause auch mit anderen und 58 Prozent online mit Bekannten und Fremden. Insgesamt spielen 87 Prozent Games mit anderen offline und online.
Ebenso vielseitig wie die Menschen, die sie spielen, sind dabei die Spiele und die Endgeräte, auf denen sie gespielt werden. Am weitesten verbreitet sind dabei die sogenannten Casual Games (Gelegenheitsspiele) wie Candy Crush und Konsorten. Bei den Endgeräten liegen die Zahlen je nach Altersgruppe weit auseinander. Zwar spielen insgesamt 83 Prozent der Leute auf dem Smartphone, aber nur 28 Prozent der über 65-Jährigen nutzt das Smartphone für Videospiele. Bei den jungen Leuten sind es knapp 91 Prozent. In den kommenden Jahren könnten sich diese Ergebnisse jedoch stark verändern, da Streaming-Spiele-Abos, welche es erlauben, Spiele auch auf anderen Endgeräten zu konsumieren, immer beliebter werden. Die Anzahl der Spieler, die ein solches Abo-Model nutzen, ist auf zehn Prozent gestiegen. Die meisten anderen Abo-Varianten (Abo-Gebühren für einzelne Konsolen, Download-Spiele-Abo, etc.) sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen.
Generell scheint der Studie nach die Bereitschaft, Geld für Games auszugeben, gesunken zu sein. Vor allem der Anteil der Personen, welche In-Game-Käufe tätigten, ist zurückgegangen auf immerhin noch 37 Prozent der befragten Spieler. Ein Trend, der vor allem in Bezug auf die aktuellen Debatten über Lootboxen interessant ist.
Zusammenfassend kann festgehalten werden: „Gaming ist ein fester Bestandteil des Lebens“ für viele Deutsche geworden, wie Olaf May auf der Pressekonferenz anmerkte.
Die vollständige Pressemitteilung des Bitkom finden sie unter: 87 Prozent spielen Video- und Computerspiele mit anderen | Bitkom e.V.