Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) eine Umfrage zum Spielverhalten und der Spieldauer der Deutschen erstellt. Das Ergebnis viele Gamer spielen seit der Pandemie länger, sowohl unterhalb der Woche als auch am Wochenende. Besonders am Wochenende spielen über 50 Prozent der Gamer mehr als eine Stunde täglich. Bei Gamerinnen ist es ein Drittel, dass so lange spielt. Neun Prozent der Männer spielen samstags und sonntags fünf Stunden oder mehr. Bei den Frauen ist es nur ein Prozent der so lange spielt. Unter der Woche sind die Spieldauern bei beiden Geschlechtern niedriger.
Laut Meinung des Suchtexperten, Michael Falkenstein beim KKH, ist das allein noch kein Anzeichen für eine Sucht. Für ihn gilt: „Süchtig nach Computerspielen ist jemand, der seine Familie und Freunde, die Schule oder die Arbeit vernachlässigt, der sich wegen des ständigen Spielens schlecht ernährt, kaum noch schläft, Hobbys und sportliche Aktivitäten sausen lässt.“ Nicht jeder der viel spielt ist gleich süchtig.
Dafür kann es andere Gründe geben wie Spaß, Zeitvertrieb, Stressabbau und Abschalten vom Alltag. Entsprechend den Gaming Trends 2022 des Bitkom (nachzulesen hier) spielt das Miteinander für das Gaming eine wichtige Rolle. So spielen 22 Prozent der Männer, weil es ihre Freunde auch tun. Bei Frauen ist dies jedoch nur bei sechs Prozent der Fall. Dieser Unterschied verwundert Falkenstein nicht: „Männer bevorzugen häufig Spiele, in denen sie sich mit anderen, eben auch mit Freunden, messen können.“ In diesem Zusammenhang weist Falkenstein auch auf die positiven Effekte hin, die Computerspiele haben können. „Wenn Spielerinnen und Spieler sich mit anderen zusammenschließen, erleben sie nicht nur gemeinsam etwas, sondern gehen auch soziale Verpflichtungen ein.“ Aus diesem Grund waren gerade während der Lockdown-Phasen Videospiele eine Möglichkeit für den sozialen Austausch. Das KKH weist dennoch darauf hin, wer jeden Tag für mehrere Stunden spielt riskiert eine Sucht und damit seine Gesundheit.