Friederike Sturm ist die neue Frau an der Spitze von Lotto Bayern. Ihr Amt als Präsidentin trat sie am 1. Juli 2016 an. Im Rahmen eines Festaktes führte Bayerns Finanzminister Dr. Markus Söder sie als neue Präsidentin der Staatlichen Lotterieverwaltung in ihr neues Amt ein. „Sie sind aufgrund ihrer vielfältigen beruflichen Erfahrungen und Kenntnisse in unterschiedlichen Aufgaben bestens geeignet für diese Aufgabe. Sie haben große Personalerfahrung und profunde juristische Kenntnisse. Lotto wird weiblich.“ Mit diesen Worten gratulierte Söder zu der neuen verantwortungsvollen Aufgabe als neue Leiterin der Staatlichen Lotterieverwaltung.
„Der Glücksspielmarkt befindet sich im Umbruch. Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, den richtigen Weg in dem sich wandelnden Umfeld zu finden. Der Spielerschutz bleibt eine zentrale Aufgabe. Gleichzeitig muss ein attraktives Spielangebot zeitgemäß vertrieben werden, damit Lotto Bayern gegen zum Teil illegale Spielangebote bestehen kann“, betonte Söder.
Im Interview sprach die neue Lotto Bayern-Chefin mit uns über die Herausforderungen, vor denen Lotto in Zukunft steht, das Lottomonopol und Regulierungsbedarf im Glücksspielwesen.
Was muss getan werden um Lotto zu stärken?
Da sehe ich vor allem zwei Aspekte. Zum einen gilt es, unsere bewährte Produktpalette immer weiter zu entwi-ckeln. Aus diesem Grund haben wir z. B. unsere Lose im März dieses Jahres neu aufgesetzt. Zum anderen ist es wichtig, die Kunden dort abzuholen, wo sie sich aufhalten. Das sind nach wie vor unsere Kunden, die klassisch in der Annahmestelle ihre Tipps abgeben. Des Weiteren ist es aber eine Tatsache, dass zunehmend Kunden im In-ternet mitspielen wollen. Deshalb gilt es, auch in diesem Bereich präsent zu sein. Wir bieten unsere Produkte un-ter Lotto-bayern.de an und sind auch in den sozialen Medien wie Facebook vertreten.
Wie bewerten Sie das Lottomonopol? Könnte Lotto Bayern auch ohne existieren?
Laut einiger Umfragen wünscht sich der überragende Teil der spielenden Menschen in Deutschland, dass das Glücksspiel vonseiten staatlicher Unternehmen veranstaltet wird. Ich denke, das spricht eine deutliche Sprache. Einem Glücksspielmarkt in Deutschland sehen wir dann gelassen entgegen, wenn für alle Teilnehmer die gleichen Spielregeln gelten. Das heißt zum Beispiel, dass Verstöße gegen geltende Regeln sanktioniert werden.
Wo sehen Sie generell Regulierungsbedarf im Glücksspielwesen?
In erster Linie ist es wichtig, gegen sogenannte „Schwarzlotterien“ vorzugehen. Es gibt Anbieter im Internet, die darauf wetten lassen, welche Zahlen bei Lotto 6aus49 gezogen werden. Der Spielteilnehmer glaubt, beim deut-schen Lotto 6aus49 zu spielen. Er geht jedoch das Risiko ein, von den privaten Unternehmen seinen Gewinn nicht ausbezahlt zu bekommen, wenn er nicht beim Original spielt. Das kann passieren, wenn der Wettanbieter Konkurs gehen sollte.
Wie bewerten Sie das Thema Verbraucherschutz im Glücksspiel angesichts der vielen illegalen Angebote?
Als sehr hoch. Wer seinem Glücksspielanbieter Vertrauen entgegenbringt und dort seine Einsätze tätigt, sollte auch die Gewissheit haben, dass er im Fall eines Gewinns diesen auch ausbezahlt bekommt. Wer am Spielangebot von staatlichen Anbietern wie Lotto Bayern teilnimmt, kann immer sicher sein, dass er einen Gewinn auch ausbe-zahlt bekommt.
Friederike Sturm: Die in Furth i. Wald geborene Sturm, Jahrgang 1963, trat nach dem Studium der Rechtswissen-schaften 1991 in das Bayerische Finanzministerium in den Staatsdienst ein. Nach einer Tätigkeit bei der Bayernwerk AG von 1996 bis 1998 kehrte sie in das Ministerium zurück als Referatsleiterin in der Personalabteilung. 2012 über-nahm sie das Referat „Rechtsangelegenheiten des Staates“ und 2014 das Referat „Förderungen und Zuweisungen im FAG“. Seit Januar dieses Jahres ist sie in der Staatlichen Lotterieverwaltung tätig. Foto: BzGw/Lotto Bayern
Lotto Bayern
2016 feierte Lotto Bayern seinen 70. Geburtstag. Die staatliche Lotterieverwaltung in Bayern führt seit 1946 die staatlichen Lotterien in Bayern durch und ist Betreiberin der bayerischen Spielbanken. Die „Bayerische Staatslotte-rie“ startete am 12.03.1946 mit Zustimmung der amerikanischen Militärregierung als staatliche Einrichtung ohne eigene Rechtspersönlichkeit. Seit Gründung der staatlichen Lotterieverwaltung im Jahr 1946 hat das Unternehmen rund 18 Milliarden Euro an die Spielteilnehmer an Gewinnauszahlungen vorgenommen. Rund 14 Milliarden Euro flossen seitdem in den bayerischen Staatshaushalt. Damit wurden unzählige Leistungen auf sozialem und kulturel-lem Gebiet sowie Förderung im Breitensport erst ermöglicht. Lotto Bayern vertreibt heute seine Produkte in rund 3.700 mittelständischen Annahmestellen in ganz Bayern und im Internet. An den Staatshaushalt führt das Unter-nehmen jährlich rund 400 Millionen Euro ab.