Jahresbericht 2021 der Glücksspielaufsichtsbehörden der Länder vorgelegt.
(RH). Zum achten Mal haben die Glücksspielaufsichtsbehörden der Länder einen Jahresreport vorgelegt. Dieses Mal zum Jahr 2021 (veröffentlicht im Dezember 2022). Einem besonderen Jahr u.a. geprägt von Corona, aber auch wesentlichen Veränderungen durch den Glücksspielstaatsvertrag, der ab dem 01.07.2021 seine Wirkung entfalten sollte.
Der gegebene Überblick über das Angebot und die Größenordnung der Segmente im erlaubten und unerlaubten deutschen Glücksspielmarkt ist trotz der erwähnten Besonderheiten mehr als interessant.
Der deutsche Markt hatte (Bruttospielerträge) ein Volumen von 10.119 Mio.€. Davon besaß der erlaubte Markte einen Anteil von 9.379 Mio.€. Das entspricht einem Marktanteil von 93 Prozent. Der unerlaubte oder Schwarzmarkt kam demnach auf einen Anteil von 740 Mio.€ oder 7 Prozent. Beide Segmente haben Bruttospielerträge verloren. In der Tendenz haben sich die Erträge aber in Richtung erlaubtem Markt verschoben.
Interessant ist ein Blick auf den Bereich Sportwetten. Aktuell hat das Segment Sportwetten einen Marktanteil von 13 Prozent und Wetteinsätze (2021) in Höhe von 9,1 Mrd.€. Die Möglichkeit legal Lizenzen zu erhalten scheint ihre Wirkung zu zeigen. Nach Auffassung der Autoren sind bisher rund 95 Prozent des Sportwettmarktes in den erlaubten Markt überführt worden.
Den größten Anteil im erlaubten Markt haben die staatlichen Lotterien des DLTB mit 43 Prozent bzw. 4.024 Mio.€. Geldspielgeräte in Spielhallen und Gaststätten haben nur noch einen Marktanteil von 26 Prozent bzw. 2.400 Mio.€. Erlaubte Sportwetten haben einen Anteil von 14 Prozent. Der Anteil der Spielbanken am erlaubten Markt beträgt 5 Prozent.
Ein Segment des unerlaubten Marktes, Geldspielgeräte oder andere ordnungswidrige Spielmedien in der sogenannten illegalen Sekundäraufstellung, z.B. Sportbistros, Scheinspielhallen, Spielcafes etc. wird in dem vorliegenden Bericht nicht behandelt.
Interessant sind auch die Fakten zum Spielersperrsystem OASIS. Am 31.12.2021 gab es deutschlandweit insgesamt 106.869 Sperrsätze. Davon 92,1 Prozent Selbstsperren und 7,9 Prozent Fremdsperren. 43,3 Prozent der Sperrsätze entfielen auf Spielbanken, 29,1 Prozent auf Sportwettveranstalter und 22,3 Prozent auf Spielhallen. Es wird darauf hingewiesen, dass 2022 die Anzahl der Sperrsätze deutlich gestiegen ist, auf über 150.000 Sperrsätze. Davon 94 Prozent Selbstsperren.
Auf Nachfrage vom 25. Januar 2023 konnte das Regierungspräsidiums Darmstadt (zuständig für OASIS) noch keine Zahlen für 2022 nennen.
Der Bericht ist auf der Internetseite des Hessischen Innenministeriums abrufbar.
Robert Hess M.A.